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Alles Wurst

Rügenwalde im Jahr 1936: In der beschaulichen Küstenstadt im hintersten Hinterpommern bekämpfen sich seit vielen Jahren zwei Wurstmacherfamilien bis aufs Blut. Doch es geht nur vordergründig um die Vorherrschaft auf dem reichsdeutschen Teewurstmarkt: Die Familien Schmiedejahn, ehemals Hoflieferanten des deutschen Kaisers, und Meyer, Inhaber der Fleischfabrik „Rügenwalder Leuchtturm“, trennen auch ideologisch Welten. Während die Einen mit dem NS-Regime kollaborieren und zu großen Offensiven an der Wurstfront ansetzen, begehren die Anderen gegen die Verhältnisse auf und verwahrlosen zunehmend. Nachdem auch der erste Rügenwalder Wurstwettbewerb zu keiner endgültigen Entscheidung geführt hat, kommt der Krieg. Lange Zeit unbemerkt krempelt er schließlich in der Ostseestadt alles um. Dagegen sind auch der Pfarrer Malzahn und der Regionalhistoriker Tulpenau machtlos. Der nahegelegene Schießplatz, auf dem schwere und schwerste Schiffs- und Eisenbahngeschütze erprobt und eingeschossen werden, trägt ebenso wenig zur Beruhigung der Lage in dem Provinznest bei. Als im März 1945 die Russen einmarschieren, trifft es viele Bewohner dennoch völlig unvorbereitet. Tod und Vertreibung sind die unausweichlichen Folgen. Doch es kommt noch viel schlimmer …

Die Kritik wird schreiben: „Noch ein Familienroman? Und auch noch einer aus der Nazizeit? Wir haben genug!“